Günter Grass

író, szereplő, forgatókönyvíró
Született: 1927. október 16. (Németország, Danzig)
Meghalt: 2015. április 13. (Németország, Lübeck)
Film: 5 db
Színház: 2 db
Cikkek: 1 db


A huszadik századi német irodalom kiemelkedő alakja 1927-ben született Danzigban. Életére és később műveire is nagy hatással volt a második világháború, ezen kívül gyakran hangoztatta politikai véleményeit is. Az írás mellett szobrászként, festőként és grafikusként is alkotott. Egyik legjelentősebb műve A bádogdob (1959). 1999-ben Nobel-díjat kapott, 87 éves korában, Lübeckben hunyt el 2015-ben.

  • 2010
    How to Make a Book with Steidl szereplő szereplő (német dokumentumfilm, 88 perc, 2010)
  • 2008
    Max Frisch, citoyen szereplő szereplő (94 perc, 2008)
  • 2005
    Békaszó 6.0 író író (lengyel-német romantikus dráma, 98 perc, 2005)
  • 1979
    A bádogdob 7.2 író író (NSZK-francia-jugoszláv-lengyel filmdráma, 135 perc, 1979)
  • 1967
    Katz und Maus forgatókönyvíró forgatókönyvíró (lengyel-NSZK háborús filmdráma, 92 perc, 1967)
  • 2020
    Kutyaévek író Bemutató 2020. december 18.
  • 2016
    Bádogdob író Bemutató 2016. december 22.

Hozzászólások

10/10
offtopic
kõmacska 2012 ápr. 05. - 00:42:37 10/10
10/10, természetesen
10/10
kõmacska 2012 ápr. 05. - 00:25:51 10/10
Gedicht zum Konflikt zwischen Israel und Iran

Was gesagt werden muss
04.04.2012, 12:03
Das Gedicht von Günter Grass

Günter Grass warnt in der "Süddeutschen Zeitung" vor einem Krieg gegen Iran. In seinem Gedicht mit dem Titel "Was gesagt werden muss" fordert der Literaturnobelpreisträger deshalb, Israel dürfe keine deutschen U-Boote mehr bekommen.


Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind.

Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
der das von einem Maulhelden unterjochte
und zum organisierten Jubel gelenkte
iranische Volk auslöschen könnte,
weil in dessen Machtbereich der Bau
einer Atombombe vermutet wird.
Doch warum untersage ich mir,
jenes andere Land beim Namen zu nennen,
in dem seit Jahren - wenn auch geheimgehalten -
ein wachsend nukleares Potential verfügbar
aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
zugänglich ist?
Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er mißachtet wird;
das Verdikt "Antisemitismus" ist geläufig.
Jetzt aber, weil aus meinem Land,
das von ureigenen Verbrechen,
die ohne Vergleich sind,
Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird,
wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch
mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert,
ein weiteres U-Boot nach Israel
geliefert werden soll, dessen Spezialität
darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe
dorthin lenken zu können, wo die Existenz
einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,
doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will,
sage ich, was gesagt werden muß.

Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten.

Warum sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter Tinte:
Die Atommacht Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden?
Weil gesagt werden muß,
was schon morgen zu spät sein könnte;
auch weil wir - als Deutsche belastet genug -
Zulieferer eines Verbrechens werden könnten,
das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld
durch keine der üblichen Ausreden
zu tilgen wäre.

Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,
mehr noch, allen Menschen, die in dieser
vom Wahn okkupierten Region
dicht bei dicht verfeindet leben
und letztlich auch uns zu helfen.